Donnerstag, 23. März 2017

Tag 13 - Von Altheim nach Lohr am Main (11. März)

Nach einem sehr leckeren Frühstück, packte ich meine Sachen und pumpte die Reifen noch einmal auf. Beim Bäcker wollte ich noch etwas Proviant kaufen, doch der hatte gerade seit sieben Minuten zu. Mist. Dann verabschiedete ich mich zunächst nur von Raphael und bedankte mich für die Gastfreundschaft. Anna begleitete mich mit mit dem Rad noch bis in die nächste Ortschaft. Doch dann hieß es Abschied nehmen und ich fuhr alleine weiter.

Obwohl ich mich sonst immer auf Google Maps verlassen hatte, nutzte ich auf anraten von Anna den ausgeschilderten Fahrradweg, der mich nach Aschaffenburg führen sollte. Das funktionierte prima und schnell war ein Bäcker gefunden, bei dem ich mein Proviant für die nächste Pause kaufen konnte.

Ich hörte wieder einmal "Drei ???"-Hörspiele, als ein sportlich gekleideter Radfahrer von hinten auf mich zugesaust kam und mich fragte, wo ich denn hinwolle. Trotz meines schwereren Gepäcks drosselte er sein Tempo nicht und ich hatte Mühe mitzukommen. Hechelnd erzählte ich ihm von meinem Europa-Reise-Plan und er berichtete, dass er eine eigene Firma hätte und diese heute einen zusätzlichen Arbeitstag machen würde, er selbst habe aber nur kurz hereingeschaut und sich dann für eine spontane Fahrradtour entschieden. 

Wir redeten noch ein bisschen weiter, er erzählte mir, dass es nach Lohr am Main in ein paar Kilometern noch einen ziemlich hohen Berg hinaufgehen würde, bis ich ihm irgendwann sagte, dass ich sein Tempo nicht mehr halten könne. Er verabschiedete sich und fuhr davon. Und dann kam der angekündigte Berg. Und wie der kam. Leider konnte ich auf Bildern nicht so richtig festhalten, wie steil es bergauf ging, weil der Weg so kurvig war. Insgesamt bin ich aber über 4 km nur bergauf gefahren, mit ungefähr 8 km/h und nun einsetzender Erschöpfung. 

Irgendwann war dieser Abschnitt dann auch geschafft und meine App lotste mich nun in ein Waldstück und Wälder hat Google Maps drauf. Da kennt die App Wege, die gibts gar nicht. Ich musste also zwangsläufig von der Google-Maps-Route Abstand nehmen, denn die gab es so nicht. Und dann wurde der Weg richtig doof. Behämmert. Blöde. 

Über Stock und über Steine,
mir schmerzen nun meine Beine,
Hopp, hopp, hopp,
Ich habe kein Bock.

Auch den Weg bergab konnte ich nicht richtig genießen, weil ich durch den Schotter und die Äste, die sich in meinen Speichen verhackten durchgeschüttelt wurde. Und dann ging auch noch mein Handy aus. Jackpot! Das sind dann die Momente, in denen ich mir denke, dass das Universum das nur als Ausgleich für all die schönen Sachen, die noch kommen, tut. Nach einigem rumprobieren und ein paar Metern "Auf gut Glück"-Fahrens, funktionierte das Handy wieder und führte mich bei Sonnenuntergang in die schöne Stadt Lohr am Main.

Sogar ein wenig früher, als gedacht kam ich dort an und wurde sehr, sehr nett von Thomas empfangen. Er zeigte mir mein Zimmer, mein Bad und stellte mir seine Tochter Daniela vor, die gerade etwas kochte. Nachdem ich mein Zimmer eingeräumt hatte, begrüßte mich nun auch Heike, Thomas Frau. Bei einem sehr leckeren Abendessen mit selbstgemachten Spätzle von Daniela, gab es einige wertvolle Tipps für meine Radreisen und Thomas und Heike erzählten mir von ihrer geplanten Tour 2018. Sie erzählten mir auch von ihrem Sohn Maximilian, der professioneller Radsportler ist und schon so einige Erfolge zu verzeichnen hat. Wir redeten noch sehr nett bis in die Nacht hinein und ich konnte ein typisch bayrisches Bier trinken, das ursprünglich sogar in Lohr am Main gebraut wurde - Das "Keiler".    



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