Sonntag, 30. April 2017

Tag 58 - Von Avignon nach Montelimar (25. April)

In Montelimar hatte ich mir wieder ein Zimmer im ibis-Hotel gegönnt und das wollte ich nach dem günstigen F1-Hotel richtig ausnutzen. Also hieß es früh starten. Am Tag vorher hatte ich für schlappe 3,50€ ein Frühstück dazugebucht, an das ich nach dem günstigen Preis keine großen Erwartungen hatte. Doch als ich um 06 Uhr in der Viel-zu-Früh zum Buffet kam, war ich positiv überrascht und schaufelte mehrere Schüsseln Cornflakes in mich hinein.
Gestärkt, aber immer noch viel zu müde und viel zu früh ging es dann um kurz nach 07 Uhr los. Am Anfang war es noch ungewohnt kalt, doch mit der aufgehenden Sonne stieg meine Laune und es wurde wärmer.
 
Es ging nun oft an Flüssen entlang und drüber und zum Glück nicht durch. Die Mischung der Landschaft aus Flüssen, Feldern und Bergen war wunderschön und da fast keine Menschen herumwuselten und nicht so viele Autos unterwegs waren, war diese Strecke fast noch schöner, als die am Mittelmeer entlang.
Gerade als ich an einem wunderschönen Feld, das von der Morgensonne beleuchtet wurde, vorbeifuhr, fuhr dort auch ein Trecker vorbei, der Dünger oder ähnliches verstreute, allerdings mit einer großen Streuweite, sodass er mich damit unfreiwillig auch attackierte. Schnell begab ich mich aus dem Schussfeld und hatte die Berfürchtung, dass dieses Ereignis einen ähnlichen Einfluss auf mich haben würde, wie der Spinnenbiss auf Peter Parker und ich zum langweiligsten Superhelden überhaupt werden würde: Düngerman. Doch das passierte glücklicherweise nicht und so freute ich mich, dass es sich nicht um Kuhdung gehandelt hatte.
 
Weiter ging es und ich hörte ein wunderbares "Der kleine Prinz"-Hörspiel mit unter anderem Christoph Maria Herbst. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen zwei Pausen zu machen, da es wieder fast 100 km zu fahren waren, doch ich hatte schon fast die Hälfte geschafft und immer noch nicht das Bedürfnis eine Pause einzulegen. Dafür hatte ich eine sehr nette Begegnung mit Heinz, einem Radfahrer aus Österreich, der nach Santiago unterwegs war. Wir fuhren erst aneinander vorbei und drehten dann witzigerweise beide gleichzeitig noch einmal um und unterhielten uns ein paar Minuten. 30 Tage würde er unterwegs sein und hatte dafür 100 km pro Tag eingeplant, was ich ziemlich beeindruckend fand. 
 
Ein bisschen fuhr ich dann noch weiter, doch als ich wieder an einem Fluss entlängsfuhr und dort Bänke (!!!) fand, war klar, dass ich hier eine Pause machen musste. Ich aß eine Hälfte des Baguettes und trank eine Orangina, die ich mir in dem F1-Hotel gekauft hatte. 
Auch in der zweiten Hälfte konnte mich die Landschaft für sich gewinnen. Mehrmals fuhr ich an der Rhone entlang und sah mir die schönen Städte drumherum im Vorbeifahren an. Dabei hörte ich das Hörspiel zum Kinofilm "Boss Baby", das mir tendenziell eher weniger gut gefiel...
 
Für das Ende hatte ich mir dann noch eine neue Folge "Das Podcast UFO" aufgehoben und war so schnell im ibis-Hotel in Momtelimar angekommen. Dort könnte ich mal wieder beweisen, dass ich ein richtiger Vollidiot bin. Denn als ich dort meinen Namen sagte und, dass ich ein Zimmer reserviert hätte, stellte sich heraus, dass ich das Zimmer für den 25. Mai und nicht April gebucht hatte. Nach einigem hin und her und einem Gespräch der Rezeptionistin mit ihrem Chef, bekam ich doch ohne Zusatzkosten ein Zimmer unter der Bedingung dafür eine gute Bewertung im Internet zu schreiben. Da fühlte ich mich natürlich in meiner Rezensentenehre gekränkt und lehnte ab, schließlich war ich nicht käuflich und bewerte Hotels so, wie sie auf mich wirken und nehme kein Geld dafür, lieber würde ich im Garten des Hotels zelten...
Nein, natürlich nahm ich das Angebot an, da ich leider doch käuflich bin. 
 
Ich verstaute alles in meinem Zimmer und wollte dann eigentlich Einkaufen gehen, aber das Bett war verdammt gemütlich und so lag ich dort bestimmt zwei Stunden und schob das Einkaufen vor mir her. Als ich mich dann doch aufgerafft hatte, konnte die Rezeptionistin erst den Raum, in dem mein Fahrrad stand nicht öffnen und als ich dann endlich losfuhr, begann es stark zu regnen.
Zurück im Hotel telefonierte ich noch mit meinen Eltern und bekam einen die Laune hebenden "Theater-Anruf"...

Tag 57 - Von Marseille nach Avignon (24. April)

Nach den zwei entspannten Tagen in Marseille ohne Radfahren fiel mir der Start dann wieder etwas schwerer, zumal es die ersten Meter direkt steil bergauf ging. Dafür hatte ich ein paar Minuten später eine wunderbare Sicht auf Marseille und das letzte Mal auch aufs Mittelmeer, das ich bestimmt vermissen würde, dachte ich. 
 
Da es in dem Supermarkt neben dem Hotel keinen Bäcker gegeben hatte, besuchte ich noch eine Patisserie, um dort ein frisches Baguette, ein Croissant und ein Schoko-Croissant zu kaufen, die ich aus Platzmangel zu der Isomatte und dem Zelt hinten auf den Gepäckträger packen musste. Bei dem Geruch des warmen Baguettes hätte ich direkt eine Pause einlegen können, doch ich blieb stark und fuhr weiter. 
 
Der Weg, der dann folgte war angenehm unaufregend. Es ging zwar durch viele verschiedene Gebiete - Felder, Wälder, durch Städte, in bergigen Regionen - aber so richtig spannend war keine davon. Es passierte auch nichts spannendes und für mich war das ideal, denn so konnte ich die gut 100 Kilometer ohne besondere Vorkomnisse hinter mich bringen. 
 
Es ging immer mal wieder bergauf und bergab, allerdings waren die Bergauf-Passagen nicht so schlimm, wie ich gedacht habe. Belohnt wurde ich dann regelmäßig mit einem tollen Ausblick.
Der Himmel war blau bis leicht bewölkt und die Temperatur perfekt zum Fahren. Noch schöner wurde das Wetter in meinen Augen, als ich von Freunden und der Verwandschaft hörte, wie das Wetter in der Heimat war.
 
Nach all dem blauen Wasser war es nun auch angenehm durch grüne Gegenden zu fahren. Zusammen mit einigen kleinen Bergen, die sich rechts und links von mir auftaten war diese Landschaft ein sehr angenehmer Tapetenwechsel. 
 
So konnte ich die Strecke ohne große Anstrengung hinter mich bringen und kam bereits gegen 17 Uhr im F1-Hotel in Avignon an. Dort hatte ich zwar ein Einzelzimmer, allerdings mit Gemeinschaftsbad. Weil ich am nächsten Morgen früh starten wollte, duschte ich schon mal am Abend vor. Beim ein paar hundert Meter entfernten Burger King holte ich mir mit Pommes zwar wieder nichts allzu gesundes, aber dafür mal etwas anderes als Pizza.
 
Obwohl die Wände nicht sehr dick waren und viele unwillkommene Geräusche durchließen, schlief ich schnell ein.

Montag, 24. April 2017

Tag 55 und 56 (22. bis 23. April)

Da diese beiden Tage relativ unspektakulär waren, habe ich sie hier einfach zusammengefasst. Am Samstag hatte ich mich dazu entschieden doch noch eine Nacht länger im Hotel zu bleiben, um den Blog zu aktualisieren und meine To-do-List abzuarbeiten. Ich blieb also beide Tage in dem Zimmer und kümmerte mich um Flüge und ein Hotel in London, die nächsten Reiseziele und beantwortete Nachrichten und Mails, die sich angesammelt haben.
 
Außerdem telefonierte ich noch mit meinem Papa und am Sonntag mit Bettina vom Theater, die auch von ihren Reisen berichten konnte, dass sie nach so vielen Eindrücken irgendwann das Bedürfnis hatte für ein/zwei Tage im Hotelzimmer zu bleiben und gar nichts zu sehen.
Am Samstag Abend sah ich mir noch den Film "Spieglein, Spieglein" an und frühstückte an beiden Tagen sehr gut.

Tag 54 - Von Hyeres nach Marseille (21. April)

Neben dem tollen Zimmer begeisterte mich auch das leckere Frühstück im ibis-Hotel. 
 
Ich war an dem Morgen besonders motiviert, da ich das Zimmer in Marseille für ganze zwei Nächte gebucht hatte, um mich etwas zu erholen. Da ich auch in Marseille in einem ibis-Hotel übernachten würde, hoffte ich, dass auch dort das Zimmer so schön sein würde.
Außerdem hieß es nun Abschied nehmen vom Mittelmeer, denn auch wenn Marseille noch am Mittelmeer liegt, war das Hotel davon entfernt und auch der Weg dorthin führte nicht mehr am Meer entlang, beinhaltete dafür sogar einen großen Berg. 
Den ganzen Weg über war ich dann umgeben von Bergen, während Autos und nun vermehrt Motorräder an mir vorbeisausten. Der Weg bergauf war dann beschwerlicher, als gedacht. Mit circa 10 km/h kämpfte ich mich Meter für Meter unter der knallenden Sonne weiter nach oben. 
 
Und obwohl ich viel trank, bekam ich langsam Kopfschmerzen und ein Schwindelgefühl. Doch das Ziel näherte sich immer mehr und ich freute mich so auf die verdiente Pause, dass ich es gut bis nach oben schaffte. Ein paar hundert Meter fuhr ich dann bergab und machte im Schatten eines Baumes eine Pause. 
 
Außerdem kaufte ich noch ein Baguette sowie ein Croissant für den Abend im Hotel. Nun ging es mehrere Kilometer ohne große Anstrengung bergab an einem großen Freizeitpark entlang. Hatte mich zuvor die Hitze gestört, war der Fahrtwind nun unangenehm kalt. Unten angekommen führte mich das Navi weg von der Straße auf einen Feldweg, der wiederum in eine Sackgasse führte, sodass ich den Weg ärgerlicherweise wieder zurückfahren musste.
 
Keine zwei Stunden später kam ich dann schon in dem ibis-Hotel an und war sehr begeistert von dem Zimmer. So freute ich mich auf den freien Tag und ging dafür noch einmal einkaufen. 
 
Leider war die Tüte, die ich für die Einkäufe dabei hatte etwas zu klein und so brauchte ich beide Arme für das Essen und Trinken. So bemerkte ich nicht, wie mir ein 10€-Schein aus der Tasche geweht wurde. Auch nach längerem Suchen habe ich den nicht wieder gefunden und mich natürlich darüber geärgert, schließlich versuchte ich so viel, wie möglich zu sparen. 
Ich versuchte mich nicht weiter darüber zu ärgern und telefonierte stattdessen mit meiner Familie und sah mir im Fernsehen "Genial daneben" an.

Tag 53 - Von Frejus nach Hyeres (20. April)

Vor dem Tag hatte ich ein wenig Angst, denn ich war schon sehr erschöpft, trotzdem ging es für mich heute viel bergauf und bergab. Dafür war das Wetter wieder perfekt - die Sonne schien und der Wind war kaum mehr zu merken. Da ich in dem Hotel kein Frühstück gebucht hatte, ging ich in den nächsten Supermarkt um dort etwas zu Essen einzukaufen. 
 
Der Start mit dem Fahrrad hätte dann nicht besser laufen können, denn es ging direkt auf einen langen Fahrradweg, sodass ich von Autos nicht gestört wurde. Dann jedoch endete der Weg in einer Baustelle, sodass ich einen kleinen Umweg machen musste. Das hielt mich natürlich nicht auf, denn das warme Wetter war zu perfekt, um sich über so etwas aufzuregen. Der Weg entfernte sich nun etwas vom Mittelmeer, was gar kein Problem für mich war, denn die Strecke, die darauf folgte war noch schöner und eine willkommene Abwechslung von der immergleichen Mittelmeer-Strecke. Mit einem Mal war alles um mich herum grün. 
 
Auch die bergigen Gegenden, die darauf folgten haben es mir sehr angetan. Wieder hörte ich Podcasts, um mich während der Fahrt etwas zu unterhalten, denn während man mit dem Fahrrad fährt hat man zwar Zeit über alles und jeden tausendmal nachzudenken, aber es tut auch mal gut, sich einfach nur berieseln zu lassen. Die Podcasts "Gute Arbeit Impro" und "Antenne Alderan" waren da perfekt für mich. 
 
So fuhr sich die wunderschöne Strecke wie von selbst. Dann jedoch sah ich eine Familie, die ihre Fahrräder über eine Absperrung hievten. Sie erzählten mir, dass eine weitere in ein paar hundert Metern kommen würde und da ich mein Fahrrad da alleine nicht rüberbekam, entschied ich mich dazu einen kleinen Umweg zu machen. 
 
Der Weg war nicht so lang, wie ich es befürchtet hatte, dafür fiel mir die schöne Pflanzenwelt wieder einmal auf, die ich hier bewundern konnte.
Kurz bevor ich dann in dem Hotel ankam, legte ich einen Zwischenstopp bei einer Patisserie ein und kaufte mir dort ein Croissant und einen Cookie. 
 
Das ibis-Hotel, in dem ich ein Zimmer gebucht hatte sah dann von außen katastrophal aus dafür von innen umso schöner.









Tag 52 - Von Nizza nach Frejus (19. April)

Während der Frühstücksraum kalt, eng und ungemütlich war, war es draußen, als ich losfuhr, warm, das weite Mittelmeer breitete sich vor mir aus und ich fühlte mich wie ein richtiger Abenteurer. Den ersten Stopp machte ich nach wenigen hundert Metern bei einem Bäcker, bei dem ich mir für Frankreich typische Croissants und ein Baguette entschied. 
 
Weiter ging es dann mit dem Mittelmeer immer links neben mir, so war der Weg zwar immer gleich, aber auch immer gleich schön. 
Außerdem konnte ich feststellen, das selbst hässliche Orte durch viele Palmen schön werden. Also, ein kleiner Tipp an Tine Wittler: Schön ne Palmenplantage in die Wohnung - Zack, fertig, alles wieder schön. 
 
Der nächste große Ort, durch den ich fuhr, war Cannes. Hier fiel mir auf, wie sauber und gepflegt die Stadt im Gegensatz zu den anderen Orten am Mittelmeer wirkte, die Touristen ja sowieso sicher hatten, unabhängig davon, wie modern die Häuser aussahen. 
Gleichzeitig nervten mich dieses Mal die vielen roten Ampeln. Und ich überlegte mir, ob es wohl irgendwann ein Ampelsystem geben wird, dass mit allen Autos und Smartphones der Fußgänger verbunden ist, dass die Ampeln aus all den Informationen so umschalten, dass man insgesamt schneller unterwegs ist. Bis dahin musste ich immer wieder abbremsen und verlor so regelmäßig an Schwung. 
Direkt am Mittelmeer legte ich eine Pause an, aß ein Baguette und fühlte mich sehr französisch. 
 
Im Vergleich zu Italien fiel mir besonders die andere Begrüßung auf: In Italien würde man mit einem sympathischen "Ciao" begrüßt, in Frankreich mit "Bonjour", ein Wort, das man nicht aussprechen kann, ohne dass es sich so anhört als würde man sich dabei übergeben.
Leider hatte ich nun auch mit deutlich mehr Gegenwind zu kämpfen, der meine Freude über die schöne Gegend etwas dämpfte. 
 
Im Hotel angekommen interessierte sich die Rezeptionistin sehr für meine Reise und nachdem ich ihr meinen gefahrenen Weg auf dem Handy gezeigt hatte, rief sie extra ihren Chef zu sich, damit auch er sich meine Route ansehen konnte.
Danach wollte ich Pizza Essen gehen, doch die Suche nach einer Pizzeria gestaltete sich als schwieriger als gedacht. 
 
Irgendwann hatte ich dann eine mit Blick auf das Meer gefunden. Danach ging es für mich auch schon relativ zügig ins Bett.

Tag 51 - Von Menton nach Nizza (18. April)

Das Frühstück wurde in einem wunderschönen Raum serviert und das Frühstücksbüffet war mit kleinen Mini-Croissants, Baguettes und Mini-Schoko-Croissants typisch französisch.
 
Nach dem Auschecken habe ich noch ein wenig draußen im Park gesessen und das WLAN genutzt, um im Internet zu surfen. Dann ging es auch schon weiter und die Urlaubsatmosphäre sollte nicht abreißen. Für den Tag hatte ich nur etwa 35 Kilometer vor mir, da es durch Monaco ging und ich mich dort in Ruhe umsehen wollte. Schon bald erkannte ich Monaco aus der Ferne an den Hochhäusern, die zwischen Meer und Bergen völlig deplatziert wirkten. 
 
Je näher ich den Hochhäusern kam, desto mehr staute sich leider auch der Verkehr. Mit waghalsigen Manövern versuchten Mofas und Motorräder an den stehenden Autos vorbeizufahren und auch ich versuchte das einige Male, doch die Gefahr der entgegenkommenden Autos war mir letztendlich zu groß. 
Zum Glück zeigte mir die App nun an, dass es für mich weg von der Straße, einen längeren Abschnitt bergab ging, doch kaum war ich unten angekommen musste ich erkennen, dass der Weg gesperrt war, sodass ich wieder nach oben in den Stau fahren musste. Ärgerlich...
 
In Monaco konnte ich dann von einer Anhöhe aus einer Tennismeisterschaft zusehen und bewunderte die Mischung aus modernen Hochhäusern und vielen Pflanzen, die hier irgendwie überlebten. Denn die Stadt war nicht nur voll mit Menschen, sondern auch voll mit Autos. 
 
Es roch nach Abgasen und ein Angeberschlitten jagte den nächsten. Noch dazu kamen die Menschen, die hier durch die Fußgängerzonen flanierten. Eine unangenehme Mischung aus Touristen, die sich hier mal die "Welt der Hübschen und Reichen" ansehen wollten und dabei sehr deplatziert wirkten und die eben angesprochenen "Hübschen und Reichen". Wichtig telefonierten Anzugträger mit ihren iPhones ignorierten die Touristen völlig, während die aufgetakelten Frauen mit hoch erhobenen Köpfen den Fußgängerweg als Laufsteg zu sehen schienen. 
 
Kaum war ich in Monaco, wollte ich schon wieder raus. Doch leider musste ich feststellen, dass der Verkehr hier mehr als unübersichtlich war, sodass ich mich leider verfahren habe und lange durch einen Tunnel fahren musste, der mich nach einigen Minuten zu viel völlig verschwitzt und mit Kopfschmerzen wegen der enormen Lautstärke wieder ausspuckte.
 
Danach ging es nun auch bergauf und meine Laune war etwas im Keller. Noch dazu lagen Treppen auf meinem Weg, die mit dem Fahrrad immer sehr schwer zu befahren sind. Dafür würde ich danach doppelt belohnt: Erst einmal war da ein Ausblick, wie ich ihn vorher noch nie hatte.
 
Außerdem sah ich ein paar Meter vor mir eine Radfahrer, der ebenso voll bepackt war, wie ich. Es stellte sich heraus, dass auch er aus Deutschland kam. Mike war schon seit mehreren Jahren unterwegs und ist auf mehreren Kontinenten insgesamt über 44.000 Kilometer geradelt. Eine Strecke, die ich mir mit meinen 3.000 Kilometern gar nicht vorstellen konnte. Es war unheimlich toll mal mit jemandem zu sprechen, der auf die gleiche Art reist, wie man selbst. Der Austausch war unglaublich interessant und am Ende machten wir noch ein Foto und er gab mir die Adresse von seinem Blog.
 
Er fuhr los und ich nachdem ich eine kurze Pause gemacht hatte bald hinterher. Schon nach wenigen Minuten sah ich ihn wieder und wir unterhielten uns noch einmal sehr nett. Außerdem machte er noch ein Foto von mir:
 
Ein paar Minuten später war ich dann schon in Nizza und hatte auch mein Hotel sehr schnell gefunden. Danach bin ich einkaufen gegangen und habe dann mit meinen Eltern telefoniert. Leider war die Verbindung nicht so gut, weshalb wir uns mit Walkie-Talkie-Codes verständigen mussten. 
 
Dann habe ich auf dem Internetsender "Rocketbeans", den ich auch während der Reise sehr oft gucke, eine Life-Sendung gesehen, bei der man anrufen konnte. Das habe ich direkt gemacht und wurde tatsächlich durchgestellt.

Sonntag, 23. April 2017

Tag 50 - Von Diano Marina nach Menton (17. April)

Nach einem stärkenden Frühstück ging es weiter am Mittelmeer entlang und das ist wirklich ein Traum. 
 
An diesen tollen Ausblick hatte ich mich mittlerweile schon gewöhnt, konnte ich aber gleichzeitig gar nicht satt sehen. Die Kombination aus Palmen, Wasser und dem immer guten Blick darauf, machte die Strecke am Mittelmeer zu einer meiner absoluten Lieblingsstrecken, obwohl ich hier das gleiche Problem hatte wie schon am Gardasee, denn überall, wo man Schwimmen gehen kann, kommen direkt Massen an Touristen. Und irgendwie genieße ich es auch unter Leuten zu sein, irgendwann aber wird es auch einfach anstrengend.
 
Gerade der Fahrradweg, auf dem ich fuhr war so stark befahren, dass man die langsamen Radfahrer kaum überholen konnte, so hängte ich mich an erfahrene Rennradfahrer ran, die mit mutigen Überholmanövern den Weg für mich freimachten. 
 
Durch die Hitze war es an diesem Tag noch ein wenig anstrengender, obwohl ich die Sonne dem Wetter zu Beginn meiner Reise deutlich vorziehe. 
Da ich an diesem Tag nur etwa 60 Kilometer zu fahren hatte und noch ein paar Blogposts schreiben wollte, entschied ich mich dazu in einem kleinen Park mit vielen Palmen und anderen Pflanzen eine Lause einzulegen und mit Blick auf das Mittelmeer ein paar Posts zu schreiben. 
 
Danach ging es weiter an zahlreichen Eisläden vorbei. Denen konnte ich ganz gut widerstehen, doch ich hatte schon seit längerem nicht mehr richtig warm Mittag gegessen, sodass ich mich für das Nobelrestaurant "McDonalds" entschied, das es wirklich überall gibt. 
 
Plötzlich staute sich der Verkehr, denn ich kam an die Grenze zu Frankreich. Dort wurde ich gar nicht kontrolliert, was ich fast schon ein bisschen schade fand. Leider hieß es nun auch Abschied nehmen vom schönen Italien. Obwohl mich neben der Pflanzenwelt, dem Gardasee und Venedig besonders die Menschen dort begeistert hatten, obwohl leider viele kein Englisch sprechen konnten. 
 
In Frankreich änderte sich optisch erst einmal nichts, da es ja immer noch am Mittelmeer entlang durch die austauschbaren Urlaubsorte ging.
Das Hotel war dann noch schöner, als ich es mir ausgemalt hatte. Nicht nur war das Gebäude an sich sehr imposant, sondern besonders die Gartenanlage tat es mir an. 
 
Nach einem Einkauf verbrachte ich noch ein wenig Zeit im Hotelzimmer, um weitere Blogposts zu schreiben.

Tag 49 - Von Genua nach Diano Marina (16. April)

Nach dem freien Tag, den ich hauptsächlich für meinen Blog genutzt hatte, hatte ich nun eine Strecke von 116 Kilometern vor mir, doch die Aussicht auf nonstop Mittelmeer war auch sehr verlockend. So ging ich gut gelaunt noch ein letztes Mal zum tollen Frühstücksbüffet und war dort nun einer der ersten, sodass ich mir einen guten Platz sichern konnte. 
 
Mein Fahrrad bepackte ich dann im Hotelfoyer, was etwas unangenehm war, da es mit seinen dreckigen Taschen so gar nicht an das feine Ambiente des Hotels passte.
 
Ich fuhr noch ein wenig durch Genua, doch musste wieder feststellen, dass die Stadt an sich wirklich nicht besonders schön ist. Dafür war der Soundtrack des Films "Swiss Army Man" umso besser. Den Film hatte ich am Tag zuvor gesehen und war besonders von der Musik begeistert gewesen, die perfekt zu meinem Abenteuer passte. Motiviert davon fuhr ich mit gutem Tempo weiter und genoss die schöne Sicht aufs Mittelmeer, denn die Straße war keine 10 Meter vom Starnd entfernt. 
 
Gleichzeitig hielt ich es aber auch für ein bisschen kontraproduktiv eine laute Straße direkt neben einem Strand zu bauen, der ja eigentlich zur Erhohlung gedacht ist...
Egal, wo ich hinsah, es war immer mindestens eine Palme zu sehen, meistens sogar einige mehr. Es fehlten eigentlich nur noch Menschen mit Hawaiiketten. 
 
Die Fahrradwege musste ich mir mit Fußgängern und anderen langsameren und schnelleren Radfahrern teilen. Es war zwar schön in Gesellschaft zu fahren und hin und wieder auch mal beeindruckte Blicke, eine Lächeln oder ein Anfeuern zu hören, aber gleichzeitig war es auch wie ein Parkour mit lebendigen Hindernissen. 
Alles sah hier aus, wie aus einem Urlaubsprospekt und wenn man nur ein paar Höhenmeter hinter sich hatte, würde man direkt mit einer noch besseren Aussicht auf das blaue Wasser belohnt. Und irgendwie war es ein ganz seltsames Gefühl zu wissen, dass zwischen mir und Afrika nur dieses Meer ist, das da ruhig vor sich hin schwappt.
 
Ein großer Antrieb waren die vielen Menschen, die mir einen Daumen hoch zeigten oder mich mit Peace-Zeichen grüßten. 
Im Hotel angekommen, fand der Rezeptionist erst meinen Namen nicht, doch ein paar wenige Minuten später hatte ich dann doch ein Zimmer und unterhielt mich unten im Eingangsbereich des Hotels mit einem Mitarbeiter, der lange Zeit in Deutschland gelebt hatte. Wir sprachen darüber, dass sich Nord- und Süddeutschland doch mehr ähneln, als man glaubt und über die vielen schönen Ecken meines Heimatlandes.
Eigentlich wollte ich noch im Mittelmeer schwimmen gehen, schließlich hatte ich mir ja am Gardasee eine Badehose gekauft, die benutzt werden wollte, doch es wurde draußen langsam kalt, sodass ich mich doch nur dazu entschied im Pool des Hotels zu schwimmen. 
 
Als ich den Rezeptionisten fragte, ob der Pool schon offen war, lachte er laut auf und bejate meine Frage, sagte aber auch, dass es noch viel zu kalt sei. Tatsächlich war ich nach dem Eisbad sehr wach, freute mich aber meine Badehose eingeweiht zu haben.
Da es Ostersonntag war, musste ich ja noch Ostereier suchen. Die Gültzaus hatten mir welche von meinen Eltern mitgebracht, die ich nun in meinem Hotelzimmer mit geschlossenen Augen warf und danach erfolgreich wieder zusammensuchte.