Sonntag, 23. April 2017

Tag 43 - In Vesio (10. April)

Wir frühstückten draußen mit einer tollen Aussicht auf den Gardasee und die umliegenden Berge. 
 
Danach ging es mit dem Auto nach Arco, von wo aus wir eine kleine Wanderung starteten. Zunächst ging es leicht bergauf an vielen Olivenbäumen entlängs, doch schon sehr bald wurde es steiniger. 
 
Viele Kletterer kraxelten an den Felswänden hinauf. Auch hier fiel mir wieder auf, dass die meisten Deutsch sprachen. Ich bekam direkt Lust aufs Klettern, doch hatte natürlich keine Ausrüstung dabei und noch viel wichtiger: Ich kann gar nicht klettern, zumindestens an diesen steilen Passagen nicht. 
 
Auf unserem weiteren Weg kamen uns dann Kühe entgegen, die irgendwie nicht mehr so ganz fit aussahen, bei einer quietschte sogar das Bein sehr merkwürdig bei jede Bewegung, sodass ich vermutete, dass es sich hier um die Inklusionsklasse der Kühe handeln musste.
 
Noch steiniger ging es jetzt weiter an einer schrägen Steinplatte entlang, auf der man sehr witzige Fotos machen konnte, allerdings war es auch ziemlich schwer nicht abzurutschen. Witzige Fotos hätte es dann aber auch gegeben...
 
Der Weg war deutlich anspruchsvoller, als im Reiseführer angeben, doch ich freute mich über die Strecke und noch mehr, als wir endlich oben ankamen und wieder eine fantastische Aussicht hatten. Bevor es wieder nach unten ging, genossen wir noch den Blick auf den Gardasee und machten ein Gruppenfoto. 
 
Beim Abstieg ist mir dann noch richtig klar geworden, wie schön es war nicht nur bekannte Gesichter wieder zu sehen, sondern auch mit Menschen reden zu können und etwas gemeinsam zu erleben. Das Alleinereisen hatte zwar seine Vorteile, ich konnte zum Beispiel entscheiden über 200 km an einem Tag zu fahren oder einen Tag gar nichts. Außerdem hätten wahrscheinlich wenige spontan einen 13 km-Lauf in Venedig mit mir durchgezogen, doch besonders bei den abendlichen Telefonaten mit meinen Eltern merkte ich immer mehr, dass ich auch jemanden brauchte, mit dem ich über all die erlebten Dinge reden konnte. Für diese Reise war das Alleine unterwegs sein bestimmt eine gute Erfahrung, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die nächste Reise nicht alleine bestreiten werde.
Wir bummelten in Arco noch ein wenig durch die Fußgängerzone, allerdings hatte ein Großteil der Geschäfte am Montag geschlossen. 
 
Die Hauptsache aber war, dass eine Buchhandlung geöffnet hatte und Eisladen. Dort aßen wir jeweils einen Eisbecher und ich nahm das After Eight-Eis, das nach der Wanderung die perfekte Erfrischung war. 
Irgendwie hat mich der Tag ziemlich mitgenommen, obwohl ich ja keinen Meter mit dem Fahrrad gefahren bin, sodass ich im Auto bei der Rückfahrt eingeschlafen bin. Aufgewacht bin ich dann direkt bei einem Restaurant, in dem wir gegessen haben. Zurück im Apartement haben wir dann noch das "Marokkanische Mensch ärgere dich nicht" gespielt - ein Spiel, das wirklich süchtig macht. 

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