Dabei überlegte ich mir Dialoge für eine neue Theaterversion von "Schneewittchen und die sieben Zwerge". Beim Fahrradfahren kann man seinen Gedanken sehr gut freien Lauf lassen und hat zudem immer neue Eindrücke, je mehr man sieht.
Ich hörte wieder "Last September in Monaco" und war irgendwann sehr genervt von dem Wind, der immer stärker wurde. Gleichzeitig fiel mir auf, wie sehr gepflegt die Friedhöfe waren, die ich in Ungarn gesehen hatte.
Irgendwann wollte ich Pause machen, doch fand keine Bank zum Hinsetzten und Beine entspannen. Das sollte zu einem Problem werden, dass sich durch die gesamte Reise ziehen würde: Nirgendwo Bänke. Während es in Deutschland, dem Land der Bequemlichkeit mehr Bänke am Straßenrand, als Leitpfosten gibt, gibt es in Resteurpa wohl nicht viele Bankfans. Doch als ich durch einen verlassenen Urkaubsort an einem kleinen See fuhr, entdeckte ich dort nicht nur eine Bank, sondern dazu noch einen Tisch-perfekt. Nicht so perfekt war das Bienennest, das direkt daneben war. Da ich Bienen, Wespen und Hornissen beim Essen nicht so mag, setzte ich mich stattdessen bei einem Steg auf eine Bank und genoss die schöne Sicht auf den See, während hinter mir zwei Angler erfolglos angelten.
Nach der Pause ging es durch eine pflanzenreiche Gegend. Dabei hörte ich das Hörspiel zu "Moana", war aber sehr enttäuscht, da die Story ja mal fast gar nicht vorhanden war. Den muss man wohl sehen und nicht nur hören...
Ganz plötzlich und unerwartet tauchte dann der Balaton vor mir auf. An diesen See hatte ich keine wirklichen Erwartungen und so überraschte mich der wunderbare Ausblick sehr. Und ich konnte nicht verstehen, wie die zwei Bänke, von denen man eine überragende Sicht auf den Balaton hatte, leer sein konnten. Für den Platz hätte ich Schlange gestanden, doch ich musste weiter...
Dadurch, dass die Gegend viele Touristen anzieht, wurden die Wege nun deutlich gepflegter, die Unterkünfte sahen schöner aus, eben alles herausgeputzt für die Urlauber. Schließlich kam ich bei meiner Unterkunft an. Doch ich würde nicht von dem Inhaber oder einer Rezeption begrüßt, sondern von drei Bauarbeiter, die eine Zigarette rauchend draußen standen und mir versuchten zu verstehen zu geben, dass sie keine Ahnung hatten, wo mein Zimmer war. Also riefen sie ihren Chef an, der in ein paar Minuten da sein sollte. Währenddessen unterhielt ich mich mit dem Bauarbeiter auf Deutsch/Englisch/Ungarisch/Hände/Füße und erklärte ihm meine Reise, denn trotz der Sprachbarriere hatte er viele Fragen. Wenige Minuten später traf der junge Chef in Jogginghose ein und zeigte mir mein Zimmer. Ich musste allerdings noch einmal umziehen, da die Heizung nicht funktionierte.
Nach einer Dusche telefonierte ich mit meiner Oma und sah mir noch eine Folge "You are wanted" an.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen