Dienstag, 21. März 2017

Tag 10 und 11 - Von Koblenz nach Wiesbaden (08. bis 09. März)

Bei einem abendlichen Gespräch schlug Arndt mir vor, dass ich auch eine Nacht bei seiner Schwester, die in der Nähe von Mainz wohnt, schlafen könne. Nach einem Anruf war alles abgeklärt und ich freute mich über diese tolle Möglichkeit.
Ein wenig verspätet brach ich auf, machte noch ein paar Besorgungen beim REWE in der Nähe und fuhr dann durch Koblenz, an einem Fußballtraining vorbei und durch ein kleines Waldstück, als es begann zu regnen. Und es hörte nicht mehr auf.


Hatten mir viele Menschen zuvor noch keinen Regen für meine Reise gewünscht, entgegnete ich oft, dass ich ja regenfeste Klamotten hätte und der Wind mich eher aufhalten würde (ihr erinnert euch, dieser scheiß Wind). Doch der Regen vermieste mir bei dieser Strecke die ganze Fahrt. Denn der Weg an sich war unheimlich schön. Der Rhein lag links neben mir und rechts tat sich eine bergige Landschaft auf.

Immer mal wieder konnte ich Schlösser sehen, die auf der anderen Seite über dem Rhein thronten, doch bei jedem Mal, das ich mich über diesen schönen und zum Glück flachen Weg freute, dachte ich mit ein wenig Wehmut, dass dieser Weg bei Sonnenschein noch deutlich schöner sein würde. So habe ich mir auf jeden Fall vorgenommen in irgendeinem Sommer noch einmal irgendeinen Teil des Rheins entlang zu fahren. 
Zur Motivation hörte ich die Filmsoundtracks von "Can a song save your life", "Sing Street" und "La La Land" sowie als kompletten Gegensatz zur tristen Situation "Mamma Mia".
Irgendwann jedoch waren meine eigentlich wasserfesten Klamotten so nass, meine Hände komplett kalt und ich am zittern, dass ich mich entschied in ein Restaurant zu gehen, um mich etwas aufzuwärmen. Als ich vom Fahrrad abstieg, um in die Pizzeria zu gehen, fühlte ich mich wie Jesus, ging ja auch ich nun über Wasser...zumindest gaben mir die durchnässten Schuhe dieses Gefühl. 

Doch die Klamotten wurden nicht richtig trocken und die Pizza schmeckte auch nicht so wirklich gut, also beschloss ich das zu tun, was ich seit letzter Woche Mittwoch nie wieder tun wollte, ich fuhr ein kleines Stück mit der Bahn. Das war im Nachhinein eine ziemlich gute Idee, denn ich konnte nicht nur einem Streit einer Kontrolleurin und einem Fahrgast lauschen, sondern unterhielt mich noch ein wenig mit einem Fremden, der mich sehr nett auf mein vollgepacktes Fahrrad angesprochen hatte. Er erzählte mir von seiner Radreise durch Wales und Schottland und versicherte mir, dass sich längere Strecken nach einer weiteren Woche nicht mehr so anstregend anfühlen würden.

So fuhr ich die letzten Kilometer weiter durch den Regen, der nun noch stärker geworden war und wurde unheimlich nett bei Kerstin und ihrer Familie empfangen. Man nahm mir Gepäck und Klamotten ab, um diese zu trocknen, zeigte mir mein Zimmer und das Bad für eine warme Dusche. Nach dem Abendessen unterhielt ich mich mit zweien der drei "Kindern", Lena und Paul, über Filme und spontan entschlossen wir uns im nächsten Kino "Logan" zu sehen. Um 22:40 Uhr. Ich fühlte mich noch fit genug und hatte unheimlich Lust auf den Film, bin währenddessen dennoch ein bis zwei Mal eingeschlafen, denn der Film hat trotzt großartiger schauspielerischer Leistungen und genialen Charakteren viele Längen. So schlief ich dann auch sehr schnell ein, als wir wieder zu Hause angekommen waren.
Den nächsten Tag nutzte ich nach einem leckeren Frühstück zum weiteren Planen der Reise und auch, um ein paar Blog-Posts zu schreiben. Außerdem fuhr ich in den Supermarkt, um für den nächsten Tag einzukaufen. Nach dem Abendessen wurde mir noch Dartspielen beigebracht und, was soll ich sagen, darin bin ich wirklich tendenziell eher weniger gut.

1 Kommentar:

  1. 2003, im "Jahrhundertsommer", war der Rhein bei 40 Grad am Deutschen Eck wunderschoen auf meiner Radtour an den Fluessen Rhein und Mosel anzuschauen. Es ist interessant, was du schreibst.

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